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KindeR - Kooperationsprozesse in natürlich differenzierten Lernumgebungen zur Raumvorstellung und Begriffsbildung

Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichsten Leistungsständen, Fähigkeiten und Interessen lernen zusammen Mathematik. Es ist eine der zentralen Herausforderungen der Mathematikdidaktik, Konzepte für den Unterricht zu entwickeln und zu erforschen, wie es gelingen kann, allen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden und sie ihrer Fähigkeiten entsprechend in den Unterricht miteinzubinden, zu fordern und zu fördern. Ein vielversprechendes Konzept dafür ist das der Natürlichen Differenzierung, welches in engem Zusammenhang mit substantiellen Lernumgebungen steht.

Bislang gibt es zur Natürlichen Differenzierung vor allem reflektierte Erfahrungsberichte, aber wenige empirische Arbeiten, deren Fokus oftmals auf dem individuellen Lernen liegt. Inwiefern die Kinder innerhalb einer natürlich differenzierten Lernumgebung miteinander kooperieren und es zum gemeinsamen Lernen kommt, ist noch weitgehend unerforscht.

Hieraus ergibt sich das Forschungsdesiderat des Projektes „KindeR“. Im Rahmen von Schulbesuchen im Lehr-Lern-Labor ZahlenRaum an der Universität Paderborn (und im Lehr-Lern-Labor Mathewerkstatt an der Universität Siegen im Zeitraum von 2015-2016) werden mit 4. Grundschulklassen die zwei natürlich differenzierten, geometrischen Lernumgebungen „Würfelgebäude entdecken“ und „Dreiecke auf dem Geobrett“ durchgeführt, videographiert und mit Methoden der interpretativen Unterrichtsforschung untersucht. Zentrale Fragen sind, welche unterschiedlichen Vorgehensweisen sich bei den Schülerinnen und Schülern rekonstruieren lassen und inwiefern durch eine natürlich differenzierte Aufgabenstellung Lernprozesse in der Interaktion und Kooperation zwischen den Kindern angeregt werden. Wichtig ist hierbei die Analyse, welche unterschiedlichen (räumlichen) Vorstellungen und Begriffsverständnisse den Vorgehensweisen der Kinder zugrunde liegen und wie sich diese in der Kooperation der Schülerinnen und Schüler äußern.

Ziel des Vorhabens ist somit zu erforschen, inwiefern die Kooperation der Schülerinnen und Schüler mit heterogenen Kompetenzen verläuft und wie mathematisches Lernen im Rahmen natürlich differenzierter Lernumgebungen durch die Interaktion gestärkt wird.