Laufende Projekte

Aufgrund des hohen Bedarfs an Lehrkräften unterrichten in der Grundschule verstärkt auch Lehrkräfte fachfremd Mathematik. Da diese Lehrkräfte nicht auf ein fundiertes fachliches und fachdidaktisches Studium in der mathematischen Grundbildung zugreifen können, besteht hoher Fortbildungsbedarf, u.a. bezogen auf den Umgang mit Schwierigkeiten beim Mathematiklernen, die sich oft in zählendem Rechnen zeigen. Die Ablösung vom zählenden Rechnen und die Entwicklung vorstellungsbasierter Rechenstrategien ist ein komplexer Prozess, deren Anregung und Begleitung hohe Expertise von Lehrkräften in der Diagnose und Förderung vernetzt mit fachlicher und fachdidaktischer Wissen erfordert.

Im Rahmen des Projekts „Lernwege von fachfremd unterrichtenden Lehrkräften zur fallbezogenen Adaption des Förderkonzepts „Ablösung vom zählenden Rechnen“ (LeA) werden in Kooperation mit den Bezirksregierungen Münster und Detmold Fortbildungen für fachfremde Lehrkräfte angeboten. Eingebettet in die Forschungstätigkeit des Deutschen Zentrums für Lehrkräftebildung Mathematik (DZLM) werden Fortbildungsmaterialien für die Präsenz- und Distanzphasen entwickelt, wobei insbesondere das Designelement des Fallbezug berücksichtigt wird. Der Professionalisierungsprozess der teilnehmende Lehrkräfte, insbesondere bezogene auf die Förderung von Kindern mit Schwierigkeiten, steht im Forschungsfokus des Projekts.

Laufzeit: 2021-2024
gefördert durch: IPN

Projektbeteiligte:
Uta Häsel-Weide (UPB)
Karina Höveler (WWU)
Marcus Nührenbörger (TU Do)

Projektmitarbeit:
Lara Graf

Inklusiver Mathematikunterrichts erfordert, fachlich gemeinsame Lerngelegenheiten für alle Schülerinnen und Schüler so zu schaffen, dass ein produktives Mehr an Ideen ermöglicht wird. Dazu wurden Materialien entwickelt, die gemeinsame Lernsituationen in den Mittelpunkt des Unterrichts stellen, aber auch fokussierende Aufgaben für individuelle Auseinandersetzungen auf unterschiedlichen Niveaus anbieten.

Das Projekt zielt nun darauf, gemeinsam mit Lehrkräften inklusive Praktiken für den inklusiven Mathematikunterricht zu etablieren, diese genauer zu charakterisieren und die Lernchancen der Kinder zu erforschen.

Kooperation: Marcus Nührenbörger (Dortmund); Grundschule am Hügel (Castrop-Rauxel)

Im Fokus steht die Erforschung des Erwerbs von inhaltlichen Vorstellungen zum Symmetriebegriff und der Identifikation diesbezüglicher Fehlvorstellungen. Im Sinne eines
Design-Based-Research Projektes sollen Fehlvorstellungen identifiziert, produktive Aufgaben zur Erzeugung eines kognitiven Konfliktes konzipiert und deren Nutzung durch Schülerinnen und Schüler untersucht werden.

Die entwickelten substantiellen Lernumgebungen werden im ZahlenRaum der Universität Paderborn eingesetzt, der inklusiven Klassen ein Angebot an natürlich differenzierenden, materialintensiven und kooperativ ausgerichteten Lernumgebungen macht.

Kooperation: 
Mathias Hattermann (TU Braunschweig)

Ansprechpartnerin:
Melina Wallner

Die Veranstaltung gliedert sich in die drei Elemente Kolloquium, Kolleg und Kamingespräche, mit denen die Ziele der Qualifizierung, Vernetzung und Stärkung von Nachwuchswissenschaftler:innen in der empirischen Bildungsforschung angestrebt werden. Das interdisziplinär angelegte Kolloquium beinhaltet Vorträge sowie Diskussionen mit internen und externen Expert:innen. Das Kolleg dient neben der Reflexion und der gemeinsamen Diskussion der laufenden Qualifikationsarbeiten, insbesondere der Vernetzung und wissenschaftlichen Professionalisierung. Die Kamingespräche widmen sich Aspekten des wissenschaftlichen Arbeitens und der Laufbahn in der Wissenschaft aus der Perspektive der Selbststeuerung und -entwicklung.

Eine umfassende Qualifizierung für Forschung zur Inklusion wird ermöglicht durch einen interdisziplinären Diskurs sowie partizipative Strukturen. Die Projektbeteiligten repräsentieren unterschiedliche disziplinäre Zugänge zu inklusiver Bildung und der damit dorrespondierenden Bildungsforschung sowohl inhaltlich in der Lehre. Im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe PPIK steht die Schaffung von Zugängen zu bereits vernetzten, von Expert:innen moderierten Perspektiven sowie die Möglichkeit, die eingenen Forschungsansätze mit eben diesen Expert:innen diskutieren zu können. Über diesen professionellen Forschungshabitus inklusiver Bildungsforschung hinaus geht es um den Aufbau profunden theoretischen, methodologischen sowie empirischen Wissens über Inklusion(-sforschung) und um Einblicke in die entsprechenden gesellschaftlichen und institutionellen Zusammenhänge und Struckturen, innerhalb derer Bildungsprozesse - inklusiv und optimal - gestaltet werden sollen.

Wisschaftliche Ansprechpartner*innen: Prof. Dr. Uta Häsel-Weide, Prof. Dr. Brigitte Kottmann

Förderung: BMBF

Laufzeit: 04/2023 - 03/2026

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Abgeschlossene Projekte 

Professionalisierung von Lehrkräften für inklusiven Mathematikunterricht in der Sekundarstufe

 Das Projekt nimmt über einen interdisziplinären Zugriff über die Fachdidaktik und allgemeine Didaktik bzw. inklusive Didaktik die Expertisen und Kompetenzen für inklusiven Mathematikunterricht in den Blick:
– aus der Sicht erfahrener Lehrkräfte
– aus der Sicht von Masterstudierenden
Ziel ist genaueres Wissens darüber, wie die Qualifizierung von Lehrpersonen auf inklusiven Fachunterricht ausgerichtet werden kann und wie der Erwerb von professionellen Kompetenzen sowie von Wissen zum professionellen Umgang mit Diversität im Fachunterricht unterstützt werden kann. Beide Perspektiven fließen ein in Seminarmodule zu inklusiver Mathematikdidaktik in der Sekundarstufe.

Laufzeit: 2018-2021 
Projektleitung: Simone Seitz & Uta Häsel-Weide

Projektmitarbeit: Melina Wallner & Lara Heckmann & Yannik Wilke  
Gefördert vom BMBF

Ein mathematikdidaktisches Entwicklungs-Forschungsprojekt für die und mit der inklusive(n) Unterrichtspraxis   

Lehrkräfte stehen täglich vor der Herausforderung, trotz der notwendigen Individualisierung, das gemeinsame Lernen aller Schülerinnen und Schüler so zu gestalten, dass ein produktives Mehr an Ideen entsteht und die Vielfalt als Chance genutzt wird. Für ein gemeinsames Mathematiklernen werden „Lernumgebungen“ benötigt, die Kindern mit unterschiedlichen Kompetenzen und Entwicklungsständen eine Möglichkeit des gemeinsamen Lernens bieten. Sie müssen somit gleichzeitig differenzierend aber auch verbindend gestaltet sein. 

Ziel des Projekts ist es, in einer Partnerschaft mit Lehrkräften aus der Region Lernumgebungen für den inklusiven Mathematikunterricht zu entwickeln, zu erproben und die Lernchancen der Kinder zu erforschen. Dabei wird bei der Entwicklung der Lernumgebungen ein Schwerpunkt auf das zweite Schuljahr gelegt. Erforscht werden soll, wie ein gemeinsames Mathematiklernen unter Berücksichtigung der notwendigen individuellen Förderung gestaltet werden kann und welche Lernprozesse der Kinder sich rekonstruieren lassen.   

Projektleitung: Uta Häsel-Weide
Projektbeteiligte: Albert-Schweizer-Schule, Grundschule Fellinghausen, Spanndauer Grundschule
Projektmitarbeit: Caroline Greta Kray  
Förderung über Mittel aus dem Hochschulpakt II im Rahmen der „regionalen Partnerschaften“ Universität SiegenProjektzeitraum: 2015-2016

»Gemeinsames Lernen« im Mathematikunterricht steht im Spannungsfeld zwischen individueller Förderung jeden einzelnen Kindes auf seinem Niveau und dem Gemeinsamen Lernen in Austausch und Interaktion. Ziel des Projekts »Mathematik inklusive« ist es, inhaltlich mathematisches Lernen in der Gemeinschaft mit allen Kindern von Schulbeginn an so umsetzen, dass »Gemeinsames Lernen« nicht nur als Teilhabe, sondern auch inhaltliche Vielfalt an mathematischen Vorstellung, Ideen und Kompetenzen gelebt werden kann. Gemeinsame Startsituationen, gekoppelt mit Materialien für die individuelle Weiterarbeit, ermöglichen sowohl interaktives Lernen als auch vertiefte Förderung. Passend zu zentralen Inhalten des ersten Schuljahres werden Lernumgebungen entwickelt, die ergänzend oder ersetzend zum Schulbuch eingesetzt werden können z. B. zum Zerlegen, zur Zahlenreihe oder zur Addition. Die individuellen und gemeinsamen Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler werden durch Unterrichtsvideographien erhoben und untersucht.  

Projektleitung: Uta Häsel-Weide
Projektzeitraum: 2014-2015

Ziel der Unterrichtsinitiative »Sicher mit Zahlen« ist der gezielte Aufbau grundlegender Zahl- und Operationsvorstellungen, um frühzeitig und präventiv einer Verfestigung zählenden Rechnens entgegen zu wirken. Das von der Dortmund Stiftung geförderte Projekt richtet sich an Dortmunder Schulen und begleitet diese bei der Implementierung von unterrichtsintegrierten Förderbausteinen. Diese sind so konzipiert, dass zählend rechnende Kinder grundlegende Einsichten gewinnen und für andere Kinder gleichzeitig ein vertieftes Lernen möglich ist. Die Förderung zielt einerseits auf Risikokinder, ermöglicht aber zugleich durch geeignete Differenzierungen einen kompetenzorientierten Mathematikunterricht für alle Kinder. Die Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler werden durch fortlaufende Dokumentation und punktuelle Unterrichtsvideographien erhoben und untersucht.  

Projektleitung: Uta Häsel-Weide & Marcus Nührenbörger  

Zentrum des Projekts bildet eine Unterrichtsstudie zur Ablösung vom zählenden Rechnen im 2. Schuljahr der Grund- sowie 4. Schuljahr der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen. 10 Unterrichtsbausteine zur Entwicklung struktur-fokussierender Deutungen sowie operativer Beziehungen werden entwickelt und erprobt. Mit Methoden der quantitativen Forschung werden Effekte zwischen Interventionsgruppen erhoben. Mit Hilfe qualitativer Methoden werden die prägenden epistemologischen und sozial-interaktiven Bedingungen der Entwicklung struktur-fokussierender Deutungenbeschrieben und analysiert.  

Projektmitarbeit: Uta Häsel-Weide  

Wenn Kinder in die Schule kommen, lösen sie Additions- oder Subtraktionsaufgaben oft zählend. Dieser elementare Zugang zum Rechnen steht in einem Spannungsfeld zwischen der Fortsetzung und Ausdifferenzierung zählender Strategien und der Entwicklung abstrakter struktureller Einsichten in mathematische Beziehungen. Im Rahmen des ZebrA-Projekts wird eine qualitative Analyse der sozial-interaktiven und epistemologischen Bedingungen der Entwicklung struktur-fokussierender Deutungen bei Kindern mit verfestigten Zählstrategien in der Grund- und Förderschule vorgenommen. Dazu werden die Deutungen von fünf Kinderpaaren im Verlauf der Auseinandersetzung mit den Unterrichtsbausteinen beschrieben und analysiert. Besonderes Interesse liegt dabei auf der Frage, inwiefern Charakteristika des Ablöseprozesses im Zuge der Arbeit an kooperativ-strukturierten Lernumgebungen herausgestellt werden können.  

Sachaufgaben gelten für Kinder mit Lernschwierigkeiten als besonders herausfordernd. Im Zentrum des Projekts steht deshalb die Frage, ob kontextfreie Aufgaben von Kindern mit Förderbedarf im Lernen besser gelöst werden als kontextgebundene Aufgabe gleichen arithmetischen Inhalts und welche Rolle unterschiedlichen Kontexten zukommt. Zudem werden überflüssige Informationen in Sachaufgaben von Kindern oft als zusätzliche Erschwernis im Hinblick auf eine korrekte Bearbeitung erlebt. In der alltagsnahen Kontextsituation Einkaufen wird untersucht, inwieweit sich die durch den Grad der Offenheit beeinflussten überflüssigen Informationen auf das Bearbeitungsverhalten der Kinder auswirken. Zur Untersuchung dieser Fragen wurden kontentvalide Tests und halbstandardisierte Interviews mit Kinder vierter Klassen der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen durchgeführt.  

Das Verständnis des dezimalen Stellenwertsystems stellt nicht nur eine fundamentale Idee dar, sondern ist auch als kritische Stelle im Lernprozess aller Schülerinnen und Schüler zu betrachten. Besonders für den inklusiven Mathematikunterricht stellt sich nun die Frage, wie angesichts der extremen Leistungsheterogenität ein zieldifferenter Unterricht umgesetzt werden kann, bei dem alle Lernenden ihr Verständnis des Dezimalsystems erweitern und vertiefen können. Der inklusive Mathematikunterricht erfolgt dabei in einem Spannungsfeld zwischen Individualisierung und gemeinsamen Lernen, sodass die Lernenden im Idealfall kooperativ, aber auf verschiedenen Stufen des Verständnisses an einem gemeinsamen Gegenstand lernen und arbeiten. Ziel des Promotionsprojekts ist es, aufbauend auf den Didaktiken des gemeinsamen Lernens, Aufgabenformate und Lernumgebungen für den inklusiven Mathematikunterricht zum Thema Dezimales Verständnis zu entwickeln und zu erforschen. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die Klassen 5 und 6 gelegt.   

Das MaCo-Programm des Deutschen Zentrum für Lehrkräftebildung Mathematik (DZLM) hat das Ziel, mathematische Verstehensgrundlagen und Basiskompetenzen für von Lernrückständen besonders betroffene Kinder und Jugendliche aufzuarbeiten. Hierfür bieten wir Fortbildungen, Förderung und Materialien für Lehr- und Förderkräfte sowie Fachfremde.

In den Teilprojekten „Verständig und sicher im Einspluseins und Einsminuseins“ sowie „Ablösung vom zählenden Rechnen im Tausenderraum“  erarbeiten Diagnose-Förderbausteine, digitale Angebote für Lernende, Lehrende und qualifizieren Lehrkräfte.

Laufzeit: 2021-2023
gefördert von: den Bildungsministerien verschiedener Bundesländer

Leitung der Teilprojekte:
Uta Häsel-Weide (UPB)
Karina Höveler (WWU)
Marcus Nührenbörger (TUDo)

Projektmitarbeit an der UPB:
Lara Graf, Inga Wienhues

Kurzbeschreibung:
Durch die zunehmende Digitalisierung verändern sich auch die Anforderungen an die Lehrkräftebildung. Im „Paderborner
Rahmenkonzept“ wurden im Dezember 2019 für die Universität Paderborn wichtige digitalisierungsbezogene inhaltliche
Parameter theoriebasiert definiert und im Rahmen der Reakkreditierung 2022 in die Prüfungsordnungen integriert.
Bislang fehlen jedoch Ansätze zur Konkretisierung in Lehrveranstaltungen sowie ein Evaluationsinstrument, das die
Umsetzung des Rahmenkonzepts stärkt und erfassbar macht.
Im Vorhaben werden erstens innovative Formate entwickelt, um die curricular verankerten Vorgaben in Veranstaltungen
des Lehramtes zu realisieren, die anderen Lehrenden als Beispiel für die Konkretisierung des Konzepts dienen. Zweitens
wird ein Evaluationsinstrument entwickelt, das die verschiedenen Elemente des Rahmenkonzepts auf
Veranstaltungsebene abbildet. Transferpotential und Qualitätssicherung werden durch ein am Design-Based-Research
angelehntes Vorgehen angestrebt.

Entwicklungsvorhaben:
Da die Reakkreditierung der Prüfungsordnungen und Modulbeschreibungen für die Lehramtsstudiengänge aktuell
bevorsteht, ist die Veränderung der Curricula bereits vorgenommen, allerdings müssen diese noch
ausgestaltet werden. Somit steht die Entwicklung innovativer Formate zur Umsetzung der geplanten Änderungen sowie
deren qualitative Einschätzung im Mittelpunkt des Entwicklungsvorhabens.
Das Projekt verfolgt daher einen am Design-Based-Research orientierten Ansatz für eine curriculare
Weiterentwicklung. Ziel ist es nicht, in einem Bottom up Prozess aus der Praxis heraus Änderungen für die
Prüfungsordnungen und Modulbeschreibungen zu entwickeln. Stattdessen wird eine erfolgreiche Umsetzung des
begonnenen Top-down-Prozesses in der Praxis anvisiert.

Ziele und Benefit:
Durch das Vorhaben werden Möglichkeiten und Wege entwickelt, das vorhandene Rahmenkonzept, das von Beteiligten
der Lehrkräftebildung auf eher theoretischer Ebene erarbeitet und über die Reakkreditierung in das Curriculum
implementiert wurde, in Veranstaltungen des Lehramtes zu realisieren und die Umsetzung der erzielten Veränderungen
zu evaluieren. Die entwickelten innovativen Lehrformate fungieren als Beispiel für andere Lehrende, die sich auch der
Herausforderung der fachlichen Ausgestaltung der curricular vorgegebenen Innovation gegenübersehen. Mit dem
Evaluationsinstrument wird ein Produkt geschaffen, das über die konkreten Veranstaltungen hinaus die Umsetzung des
Rahmenkonzepts stärkt und zugleich erfassbar macht.

Schwerpunkt: Innovative Lehrinhalte, die durch veränderte Qualifikationsprofile erforderlich werden
Laufzeit: 2021 - 2023

Projektbeteiligte
Prof. Dr. Rebekka Schmidt (Projektleitung)
Prof. Dr. Uta Häsel-Weide
Prof. Dr. Claudia Tenberge

Außerschulisch – Forschend – Inklusiv

Gemäß der Änderung des LABG 2016 sind alle Lehrpersonen zu einem „professionellen Umgang
mit Vielfalt“ zu befähigen. Dazu gehört, Lehramtsstudierende zu befähigen und deren
Bereitschaft zu stärken, die individuellen Potenziale und Fähigkeiten aller Schülerinnen und
Schüler zu erkennen, zu fördern und zu entwickeln. Im Rahmen der Kooperation streben die
Fellows die (Weiter)Entwicklung von Seminarkonzeptionen an, die Studierenden im Rahmen
der LL-Labore der Standorte reflektierte Erfahrungen zum Gemeinsamen Lernen im inklusiven
Mathematikunterricht ermöglichen. Schwerpunkt der Aktivitäten bildet die Entwicklung und Erprobung von passenden Evaluationsinstrumenten, die Modifikation der Seminarkonzeptionen
sowie die Weiterentwicklung von Lernumgebungen für den inklusiven Mathematikunterricht
als Grundlage der Arbeit in den LL-Laboren.

Laufzeit: 2018-2022

Gefördert im Rahmen eines Tandem-Fellowship (mit Petra Scherer, Universität Duisburg-Essen) zu Innovationen in der Hochschullehre der Baden-Württemberg Stiftung und des Stifterverbandes

Das Verbundprojekt DigiMal.nrw (Digitale Mathematiklehrerbildung) verfolgt das Ziel, die Qualität der zentralen Lehrveranstaltungen im Lehramtsstudium Mathematik (Mathematische Grundbildung, Schwerpunkt Grundschule & Sonderpädagogik) mit Hilfe von digital gestützten Maßnahmen so zu verbessern, dass für die Studierenden die Zugänge zum Fach und zur Didaktik der Mathematik wirksam erweitert werden.

Im Teilprojekt „Heterogenität im Mathematikunterricht“ werden modularisierte Veranstaltungsmaterialien erstellt, um Lehramtsstudierende für den professionellen Umgang mit Vielfalt im Mathematikunterricht aus verschiedenen Richtungen von Diversität vorzubereiten. Als Produkte entstehen Arbeitsmaterialien für die Studierenden sowie Begleitmaterialien für die Lehrenden mit konkreten Einsatzvorschlägen für Lehr- und Prüfungsaktivitäten sowie weiteren Hintergrundinformationen. Durch die digitale Verfügbarkeit der Materialien können diese flexibel in Präsenz- oder blended-learning-Formaten, zur individuellen Vertiefung oder zur Prüfungsvorbereitung eingesetzt werden.

Laufzeit: 2020-2022

Gefördert Förderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft gemeinsam mit der Digitalen Hochschule NRW in der Förderlinie „OERContent.nrw“ (Open Education Resources)

Leitung des Teilprojekts Heterogenität: Uta Häsel-Weide, Christoph Selter & Elke Söbbeke 

Projektmitarbeit: Ninja Del Piero

Im Verbund „COMeIN“ haben sich alle zwölf lehrerbildenden Hochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) zusammengeschlossen. Sie kooperieren mit einer Vielzahl einschlägiger Vertreter*innen der zweiten und dritten Ausbildungsphase. Die Partner werden Konzepte und Produkte zur systematischen Förderung digitalisierungsbezogener Kompetenzen von Lehrpersonen im Hinblick auf die Unterstützung organisationaler Veränderungsprozesse von Schule sowie fachlichen und fachübergreifenden Lernens von Schüler*innen erarbeiten. Gemeinsam verfügen sie dafür über eine umfassende, wissenschaftliche und schulpraktische Expertise, die jetzt gebündelt werden soll. In sog. Communities of Practice (CoP) wird die Expertise eingebracht, und es werden wechselseitige Lernprozesse angestoßen. Die Ausrichtung dieses breiten Akteursspektrums auf ein gemeinsames Ziel stellt in dem großen und durch eine sehr heterogene Bildungslandschaft bestimmten Bundesland in dieser Form ein Novum dar.

Lernprozesse zwischen den Beteiligten der unterschiedlichen Ausbildungsphasen sollen sich bei konkreten, produktorientierten Arbeiten einstellen, die in den CoP entlang der Expertise und schulischen Bedarfe entwickelt werden.

Die Definition eines bildungspolitischen Kompetenzrahmens für die digitale Welt auf der Bundes- und Landesebene wird 2019 vorläufig zum Abschluss kommen. Alle Ausbildungsphasen stehen dann gleichermaßen vor der Herausforderung, diesen systematisch umzusetzen und entlang der Dynamik des Gegenstandsbereichs „Digitalisierung“ fortlaufend zu gestalten. Die Ergebnisse des Verbundes werden für die Weiterentwicklung der universitären Digitalisierungsstrategien und für die lehrerbildenden Studiengänge genutzt. Drüber hinaus sollen die Verbundergebnisse bei der Weiterentwicklung des Aus- und Fortbildungssystems des Landes Nordrhein-Westfalen berücksichtigt werden.

Die Universität Paderborn ist mit den Fächern bzw. Bereichen Anglistik, Bildungswissenschaft, Chemie, Deutsch als Zweitsprache, Grundschulpädagogik, Informatik, Kunst, Mathematik, Sachunterricht und Sonderpädagogische Förderung im Verbund vertreten und evaluiert das Gesamtvorhaben.

Weitere Informationen zum Projekt: https://www.uni-due.de/comein/

Ansprechpartner*in an der Universtität Paderborn: Prof. Dr. Bardo Herzig, Prof. Dr. Birgit Eickelmann